Im Rahmen unserer Jubiläums-Interviews haben uns Jörg und Mark auf eine Zeitreise zu den Anfängen von .FACTUM und ihrer Freundschaft mitgenommen. Wer sagt: Privates und Berufliches gehören nicht zusammen, der sollte unbedingt dieses Interview lesen und sich vom Gegenteil überzeugen lassen.

Wir kennen uns jetzt schon seit einer langen Zeit. Kannst du dich erinnern, wann du den Namen .FACTUM das erste Mal gehört hast?

Es muss so um 2001 oder 2002 gewesen sein, da war ich gerade mit meinem Studium fertig. Wir haben uns in einem Wirtshaus, Wassermann hieß es, über Janis kennengelernt und kamen schnell auf das Thema Logo und den Firmennamen .FACTUM zu sprechen.

Haben wir uns da wirklich das erste Mal kennengelernt? Ich dachte, das wäre bei Janis zu Hause. Da wussten wir zwar, dass wir eine Agentur gründen wollten, aber es gab noch keinen Namen.

Und dann im Wassermann haben wir die ersten Vorschläge gemacht, dass ich das Logo basteln kann! Wahnsinn, das ist so lange her.

Und was waren für dich die einprägsamsten Momente mit .FACTUM?

Ich war vorher für drei Monate in einer Agentur angestellt, habe da dann aber direkt wieder gekündigt und in einer der Firmen meines Vaters als Designer gearbeitet. Dort musste ich quasi alles machen, weil es nur mich gab. Janis habe ich dadurch kennengelernt und über ihn dann dich. Das Spannende war: Ihr habt mich dazu inspiriert, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Ihr habt mir eure Ideen präsentiert und mich ein wenig bequatscht, und so sind wir mehr oder weniger zur gleichen Zeit gestartet. Das war ein entscheidender Wendepunkt für mich, für den ich euch auch heute noch sehr dankbar bin.

Wir haben dir gesagt, du sollst dich selbstständig machen, damit wir dir Aufträge geben können.

Ich hatte das eigentlich gar nicht auf dem Schirm, mich selbstständig zu machen. Die Überlegung kam erst mit euch zusammen. Zwischenmenschlich hat es bei uns sowieso direkt gepasst und der coolste Moment für mich war, als wir gemeinsam den Schritt in die Selbstständigkeit wagten.

Janis Eitner

Kannst du dich noch an unser erstes gemeinsames Projekt erinnern?

Das werde ich nie vergessen. Es heißt immer, man solle sich nur dann selbstständig machen, wenn man bereits Aufträge hat. Ohne Kunden sitzt man sonst erst mal auf dem Trockenen. Glücklicherweise hatte dein Bruder Verbindungen in der Skateboardszene und wir erhielten dadurch unser erstes gemeinsames Projekt. Das war cool und ein Horror zugleich, da ihr mein ganzes Bier weggetrunken habt und ich allein die Flyer gestalten durfte.

Bilder aus früheren Zeiten

So haben wir bei dir im Wohnzimmer gestartet. Und dann ging es aber schon recht schnell zum Büro in die Guldeinstraße. Weißt du noch, wie das für dich war? Wie bist du zu dem Schluss gekommen, mit uns zwei in eine Bürogemeinschaft zu gehen?

Das weiß ich noch ganz genau! Natürlich waren damit zunächst Kosten verbunden. Zu dritt haben wir uns auf die Suche gemacht und als wir etwas gefunden hatten, habe ich mich erstmal mit meinem Vater besprochen, mit dem ich mich immer bei solchen Dingen austausche, um sicherzustellen, ob ich das überhaupt stemmen kann. Mein Anteil an der Miete betrug 230 €, aus heutiger Sicht nicht so wild, aber damals war das ein großer Schritt.  Er hat dann aber gleich gesagt, dass wir das auf jeden Fall machen sollen, denn für ihn sollte Arbeit immer im Büro stattfinden. Zu Hause kann man zwar mit einer Idee beginnen, aber dann sollte man schnell in sein eigenes Reich, wo man Beruf und Freizeit klar trennen kann. Mich beflügelt es, wenn man mit seinen Leuten im Büro sitzt und gemeinsam was auf die Beine stellt.

Und dann waren 20 Jahre rum! Was waren für dich die wichtigsten Wendepunkte, bei denen .FACTUM eine Rolle gespielt hat?

Der Start ist durch .FACTUM und unser erstes Projekt mit einer Skateboard-Firma geglückt. Später haben wir auch weitere gemeinsame Projekte umgesetzt. Ihr habt auf jeden Fall immer meinen Part, die Grafik, gut verkauft, wobei ich es andersrum schwierig fand eure Leistung, PR und Text, zu verkaufen. Als visueller Mensch war das damals nicht so recht greifbar. So haben wir unheimlich viele gemeinsame Aufträge im Grafikbereich auf dem Tisch gehabt, da habt ihr wirklich für ausreichend Nachschub gesorgt, und ich konnte euch damit danken, indem ich die Arbeit einfach gut gemacht habe. Nach zwei Jahren zusammen in der Guldeinstraße hat mir dann ein bisschen die Kreativität gefehlt, weswegen ich dann bei zwei Studienkollegen, Oli und Flo, bei Ansichtssache eingestiegen bin. Wir haben uns aber trotzdem nicht aus den Augen verloren. 

Ja, befreundet waren wir immer. Manchmal gab es nur größere Abstände. Als wir dann, nach einer Zwischenstation in Mittersendling, in ein Büro in der Schönstraße umgezogen sind, haben wir uns auch wieder stärker ausgetauscht.

Stimmt, da habe ich dann sehr viel für euch gemacht. Als ihr euch dann vergrößert habt, hast du mich gefragt, ob wir nicht zusammen was machen wollen – also nun auch räumlich zusammenwachsen. Für mich kann es nie genügend Input von Menschen aus meiner Umgebung geben, deswegen fand ich die Idee sehr spannend. Gemeinsam mit Oli und Flo haben wir dann das neue Büro ausgesucht. Und jetzt ist das ja schon neun Jahre her!

Nun sind wir bei deiner aktuellen Station angelangt. Du hast Ansichtssache verlassen, um dich neu zu orientieren.

Ja, alle drei bis fünf Jahre muss sich bei mir etwas verändern. Oli und Flo mussten da immer mit durch – danke, dass ihr das alles mitgemacht habt. Zuerst war das dann der Büroumzug gemeinsam mit .FACTUM und dann circa fünf Jahre später brauchte ich wieder was Neues.

Zunächst habe ich die Arbeit auf drei Tage reduziert und mich mehr der Fotografie gewidmet. So bin ich über Umwege bei der Burke Akademie gelandet und nach kurzer Zeit hat mich Kata, die Inhaberin der Burke Akademie, gefragt, ob ich als Dozent unterrichten möchte. Das musste ich dann erst mal Oli und Flo beibringen.

Beim Dozenten bleib es aber nicht!

Ja, genau! Beim Dozenten blieb es nicht. Wenig später bin ich dann als Mitinhaber in die Burke Akademie eingestiegen und musste die Ansichtssache ganz verlassen, was natürlich ein riesiges Ding war. Oli und Flo haben das gut aufgenommen und wir sind im Guten auseinander gegangen. Was mich total freut, ist, dass wir auch die Zusammenarbeit mit .FACTUM trotz meiner neuen Situation weiterhin aufrechterhalten haben.

Jörg vor 20 Jahren

Kaum warst du drei Monate bei der Burke Akademie, haben wir schon wieder mit der Zusammenarbeit gestartet. Ihr habt dann Ideen für das 20-jährige Jubiläum gesammelt.

Genau, wir haben einen Studentenwettbewerb daraus gemacht. Wenn echte Aufträge hereinkommen, wird das sehr dankbar von den Studierenden angenommen. Es ist wirklich super, dass wir weiterhin zusammenarbeiten. Immer noch! Es ist echt krass, was man in zwanzig Jahren alles erlebt und wo einen die Reise hinführt.

Wenn du .FACTUM hörst, woran denkst du und was wünscht du uns?

Der Schritt in die Selbständigkeit, ins Arbeitsleben. Das assoziiere ich mit .FACTUM. Wenn man sich die Entwicklung jetzt anschaut, kann ich euch eigentlich nur wünschen, dass es genauso weitergeht und ihr den Spaß an der Arbeit nicht verliert.

Danke Mark! Auf die nächsten 20 Jahre!

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