Einmal im Jahr brechen wir in ferne Gefilde auf: Schlechtes Wetter, triste Wohnungen und Semmeln, die Brötchen heißen, mit Mayonnaise. Schlimm wäre es, wenn Hannover nur diese Erfahrungen für uns bereithalten würde. Denn jedes Jahr planen, organisieren und betreuen wir den Gründerbereich Young Tech Enterprises auf der Hannover Messe. Meist anstrengend, aber immer lustig, spannend und inspirierend.

Sonntag – Anreise im Familien-Abteil 

Ankunft in Hannover. Wir starten unsere Anreise im Familien-Abteil der deutschen Bahn und verlassen das sonnige München. Angekommen in der Messehalle schalten wir sofort von PR-Berater auf Sicherheitsinspektor, fremdernannter Arbeitsschutzbeauftragter, Messebauer, Elektriker, Moderator, Netzwerker und Mediator und „so called“ Startup-Expert um. Auf der Messe betreuen wir über 100 Startups, 65 Referenten und 55 Vortragsslots auf 2.000m². Sonntag bedeutet für uns: Alle Probleme oder Hürden zu beseitigen, die uns in der kommenden Woche zum Verhängnis werden können.

Montag – der erste Tag: Auf der Suche nach Tequila

Harte Betten, harte Nacht, harte Messe-factis. Im dritten Jahr haut uns nichts mehr so schnell um. Mit eisernem Lächeln verströmen wir professionelle Top-Stimmung auf der gesamten Fläche, die den Vormittag mit Eröffnung, Podiumsdiskussion und Öffnung des Besucherverkehrs zu einem vollen Erfolg machen. Trotz eines guten Tags ist so manch ein Aussteller schon auf der Suche nach dem Tequila-Stand des Partnerlands Mexico (Insider-Hinweis: Im Pressezentrum ist er nicht). Ein abendliches Get-Together mit loungiger Tonsalon-Playlist und laukühlem Deutsche Messe AG-Bier lässt den Tag ausklingen.

Gastautor Dienstag: Anonyme Deutsche Messe AG-Mitarbeiterin: „Dienstag war toll“.

Nein Spaß, noch brauchen wir keine Ghostwriter.

Ohne factum-Screw-Ups, aber mit „Founder-Screw-Ups‘“ starten wir in den Dienstag. Und zwar von Patrick de Zeeuw, dem Speaker des Holland Startup Pavilions, der die Audience aufweckt und ordentlich anheizt. Wir lernen, wie wir kleine und mittlere Roboter „robotizen“, erste Ansätze von Data-Science in unsere Arbeitsabläufe einbeziehen, und dass Mexico extrem engagierte, sympathische und innovative Startups zu bieten hat.

Mittwoch – Bergfest auf der Hannover Messe

Mitte der Woche oder auch Bergfest, wie man hier zu sagen pflegt. Zeit, um Bilanz zu ziehen und zu überlegen, warum wir überhaupt da sind: Von den weltweit durchgeführten Leitmessen finden rund 75 Prozent in Deutschland statt. Darunter auch die Hannover Messe mit Fokus auf Industrietechnologien. Auf unserem dortigen Gründerbereich Young Tech Enterprises versammeln sich Startups aus verschiedenen Bereichen wie Automatisierung, Produktion oder IT. Und die Geschäftsmodelle von jungen Unternehmen im Industriesektor sind oft kostenintensiv. Neben Investoren können die Startups hier auch kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) und die großen Corporates für mögliche Entwicklungskooperationen kennenlernen. Verschiedene Kommunikationskanäle wie Messestände, ein Speaker-Slot auf unserem Forum oder die Teilnahme am Matchmaking-Format des Bundesverbands deutsche Startups e.V. sollen diese Kontakte zusammenbringen.

Highlight des Tages war mit Abstand unser Gespräch mit dem niederländischen Prinzen Constantijn von Oranien-Nassau über die Zukunft der Startup-Szene auf der Hannover Messe. Als Startup-Gesandter des niederländischen Accelerators StartupDelta war er auf den Young Tech Enterprises, um die äußerst aktive Startuplandschaft Hollands bekannter zu machen. Auf der Messeparty des Partnerlands Mexiko haben wir unseren Abend bei mexikanischem Rotwein und Lemon-Margheritas ausklingen lassen. Im nächsten Jahr gibt es statt Nachos und Burritos übrigens Köttbullar – Schweden wurde als Partnerland der Hannover Messe 2019 bekannt gegeben.

Anonyme Gastautorin: Donnerstag war hart, aber wir waren härter.

Heute ist es nun doch so weit: wir lassen ghostwriten. Aber nicht von irgendwem, sondern von einem anonymen Insider, der auch aus dem historischen Nähkästchen plaudern kann.

Am vorletzten Messetag hat es nun auch die allerletzte Grafik an den korrekten Platz geschafft und die 2000m² YTE-Fläche erstrahlen in perfektioniertem Glanz. Trotzdem lief der Start in den Tag nach der Fiesta Méxicana natürlich nicht für alle hundertprozentig optimal – die hochfrequentierte Kaffeebar sagt alles. Zum Glück bestand kein Zusammenhang zwischen dem geistigen und körperlichen Zustand des Personals und dem geschäftlichen Treiben im Forum, in den Gängen und auf den Ständen. Hauptsache die Startups sind happy und die Eintritts-Bändchen für die Young Engineers Party gehen weg wie warme Semmeln! Wie das ausgegangen ist… erzählen euch Carina und Timo morgen!

Bei dieser Gelegenheit ein kurzer historischer Exkurs: Die erste HANNOVER MESSE fand im August des Jahres 1947 unter dem Namen Exportmesse statt. Die Deutsche Messe AG (damals quasi noch ein Startup) stellte eine Veranstaltung auf die Beine, auf der rund 736.000 Besucher aus 53 Ländern nach Hannover kamen. Es wurden Exportverträge über insgesamt fast 32 Millionen US-Dollar geschlossen. WOW! Damals dauerte die Veranstaltung 21 Tage, wir haben zum Glück nur fünf Tage hinter uns zu bringen. Mal sehen, ob wir diesen Satz morgen, wenn wir uns von allen liebgewonnen Startups und Kooperationspartnern verabschieden müssen, noch so unterschreiben würden.

Anonyme Deutsche Messe Mitarbeiterin OUT!​

Timo Sohr & Carina Freutsmiedl

Carina Freutsmiedl

Senior-Beraterin, Teamleitung

hat den Durchblick, egal, ob es um technische Zusammenhänge, organisatorische Strukturen oder die öffentliche Wirkung von Dienstleistungen geht. Bereits während ihrer Studienzeit vermittelte sie auf Messeauftritten für die Fraunhofer-Gesellschaft gesellschaftsorientierte Forschung und neueste Technologietrends. Mit ihrem Kommunikationstalent und Sinn für Themen und Geschichten, die Menschen interessieren, hat sie das .FACTUM-Team nicht nur fachlich sofort gewonnen. Seit 2014 entwickelt sie hier inhaltsstarke PR-Konzepte, koordiniert Messen und Veranstaltungen und formuliert einprägsame Texte.

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