Leo54? Was ist das denn? Die Frage stellte sich auch unserer Praktikantin Kathrin, die selbst nach den ersten Besuchen hier im dritten Stock der Leopoldstraße 54 immer noch viele offene Fragen hatte. Zum Beispiel, wem denn nun eigentlich diese Büros gehören. Und was es mit den Partneragenturen auf sich hat. Oder wie eine Bürogemeinschaft überhaupt funktioniert.

Mehr über die Erfahrungen unserer Praktikanten findet ihr in den Beiträgen „Abschlussbericht: Mein PR-Praktikum bei factum“ und „Generation Praktikum – Auf dem Weg zur Berufswahl„.

Ich erinnere mich noch gut an mein Bewerbungsgespräch bei .FACTUM: Das Haus in der Leopoldstraße ist nicht schwer zu finden; danach geht es ein paar Stockwerke nach oben. Vor der Tür hängen vier Schilder: Maximilian Hilber, Senger | Prager, Ansichtssache und schlussendlich .FACTUM. Ich klingele und man öffnet mir. Sobald ich eintrete habe ich einen freien Blick auf den großen Empfangstresen. Links und rechts führt der Fliesenboden zu weiteren Zimmern. Zum Vorstellungsgespräch werde ich abgeholt.

Nach dem Gespräch erklärt man mir, dass .FACTUM links- und die Design-Agentur Ansichtssache rechtsherum in ihren Büros arbeiten. Zwei Agenturen unter einem Dach? Eine Bürogemeinschaft also! Aber was ist mit den anderen Namensschildchen? Und wie läuft das denn eigentlich so ab? Nachdem sich dieses Mysterium auch nach der Anstellung als Praktikantin nur langsam auflöste, fragte ich gezielt nach: Was verbirgt sich denn nun eigentlich hinter diesem Begriff Leo54?

Agenturgeschichte und Bürosuche

Die Antwort lässt sich am besten mit einer Geschichtsstunde erarbeiten. Alles begann vor 15 Jahren mit Jörg, unserem Agenturchef, und seinen Freunden in deren WG-Wohnzimmer. Jörg gründete zusammen mit Janis Eitner .FACTUM, Mark Volz machte sich als Grafikdesigner selbstständig. Nach anfänglicher Improvisation in der WG mieteten sie alle zusammen ein Büro. Mark schloss sich nach einiger Zeit seinen Unikollegen Oliver und Florian und ihrer Designagentur Ansichtssache an. Trotzdem verloren sich die beiden Agenturen nie aus den Augen und arbeiteten immer wieder gemeinsam an Projekten.

Nachdem auch .FACTUM stetig wuchs und die eigenen Büroräume langsam zu klein wurden, tat man sich mit Ansichtssache zusammen und suchte nach einem Ort, an dem man alle miteinander unterbringen konnte. Dadurch sollte die Zusammenarbeit noch mehr gestärkt werden und unkomplizierter ablaufen. Zentral und gut zu erreichen sollte es natürlich auch sein – und so kam man schließlich zu den Büros in der Leopoldstraße 54.

Da aber nicht alle Räume gebraucht wurden entstand die Idee, weitere kreative Köpfe ins Boot zu holen und die überzähligen Büros weiterzuvermieten. Über Kontakte wurde factum so auf die Filmagentur Senger | Prager aufmerksam, die nun mit uns unter einem Dach sitzt. Bei Maximilian Hilber, dem selbstständigen Texter, war es ähnlich: Er hatte schon länger mit Ansichtssache an gemeinsamen Projekten gearbeitet und suchte ebenfalls nach einem neuen Büro. Ein bisschen versteckt inmitten von Ansichtssache findet man noch Michael Volz, den selbstständigen Dipl.-Ing. Architekt und 3D-Artist. Zumindest solange man ihn von seinem Zwillingsbruder Mark auseinanderhalten kann.

Bürogemeinschaft als Gewinn für alle

Die Besonderheit einer derartigen Bürogemeinschaft ist wohl, dass wir viele verschiedene Kompetenzen auf einem einzigen Stockwerk vereinen: Ein Schmelztiegel für Künstlerische, Ideenreiche und Begabte. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, welches auch unserer Arbeit, aber natürlich vor allem unseren Kunden zugutekommt. Da .FACTUM als Kommunikationsagentur gerne auf Filme als Maßnahme zurückgreift, arbeiten wir für viele Kunden gemeinsam mit Senger | Prager. Daneben haben 90% der Kunden, die factum betreut, auch schon mit Ansichtssache zusammengearbeitet. Dies ist sicher unter anderem der Bürogemeinschaft zu verdanken: Man kann den Kunden eine umfassende Beratung und Betreuung anbieten, die unkompliziert abläuft.

Wichtig für das Büroklima ist natürlich ein freundschaftlicher Umgang. Wenn es persönlich nicht passen würde, käme es auch beruflich zu Komplikationen. Deshalb ist uns eine freundschaftliche, kameradschaftliche Atmosphäre sehr wichtig! Bisher wurden sicher schon 70 bis 80 Projekte gemeinsam gestemmt. Eins der größten war die Vorbereitung zum Jubiläum der Mahle-Stiftung. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass wir immer mehr Kunden die All-Inclusive-Betreuung bieten dürfen: Von der Pressearbeit, über Website – oder Produkt-Design bis hin zum Imagevideo ist bei uns in der Leo54 alles und noch viel mehr möglich! Dabei schlüsseln wir klar und transparent auf, welche Agentur welche Aufgaben für den Kunden übernimmt. Denn dafür stehen wir in der Leo54 und vor allem natürlich factum: Ehrliche Kommunikation!

Auch mir als Praktikantin kam die Bürogemeinschaft zugute. Ich konnte in jedes Büro hineinschnuppern und da alle Türen offen stehen, jederzeit vorbeikommen, einen Einblick erhalten und mich austauschen – auch mit den Mitarbeitern von Ansichtssache oder Senger | Prager. Dank des Facebook-Projekts, das ich betreute, erfuhr ich einiges über die Arbeit aller Leos und über die Menschen hinter den Schreibtischen. Nun neigt sich mein Praktikum dem Ende zu und ich verlasse die Büros mit den schweren, dunklen Holztüren und den großen, runden Glühbirnen um einige  Erfahrungen reicher.

Kathrin Betzenbichler

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