Nach dem großen Erfolg des Startup-Stands im Rahmen des „Forums tech transfer“ auf der HANNOVER MESSE ist factum auch in diesem Jahr im Auftrag der Deutschen Messe AG verantwortlich für die Organisation und Durchführung der Netzwerkbeteiligungen und des Forums im neuen Gründerbereich „Young Tech Enterprises“. Vom 25. bis 29. April 2016 präsentieren sich dort zahlreiche Startups und stellen ihre Neuheiten vor. Im Interview treffen wir Sonia Wedell-Castellano, Sales Director der HANNOVER MESSE, und Carina Freutsmiedl, Projektverantwortliche bei factum. Sie erklären, was der neue Gründerbereich zu bieten hat, welche Technologien präsentiert werden und wie ein erfolgreicher Messeauftritt gelingt.

Lest hier mehr, wie factum bei der Messeplanung unterstützen kann.

Frau Wedell-Castellano, wie kann die HANNOVER MESSE heutzutage dazu beitragen, junge Gründer zu unterstützen?

Wedell-Castellano: Die Gründung neuer Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Gründer finden heutzutage nahezu überall professionelle Unterstützung für die Umsetzung ihrer Geschäftsideen. Unser Profil ist jedoch einzigartig. Die HANNOVER MESSE ist die weltweit wichtigste Industriemesse. Nirgendwo sonst ist man als Gründer näher an Gründungs-Knowhow, -Kapital, innovativen Technologien und vor allem an den etablierten Industrieunternehmen, wie auf unserem neuen Bereich „Young Tech Enterprises“. Attraktiv ist für die Startups natürlich auch die äußerst hohe Medienaufmerksamkeit, die die Messe genießt.

Der Gründerbereich „Young Tech Enterprises“ hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Es gilt 1.800m² Platz mit neuen Ideen für die Industrie zu füllen. Wie kam es dazu?

Wedell-Castellano: Der Erfolg des Startup-Standes im Rahmen des „Forums tech transfer“ in den letzten Jahren hat uns bestätigt: Junge Gründer haben großes Interesse daran, ihre Ideen und Geschäftsmodelle „live“ vorzustellen. Ebenso zeigen Investoren großes Interesse an der Startup-Landschaft. Gemeinsam mit factum haben wir uns nun daran gemacht, die Erfolgserlebnisse der letzten Jahre zu analysieren, das Angebot zu optimieren und zu erweitern. Ergebnis ist ein Konzept, das an die Bedürfnisse der Startups angepasst ist und gleichzeitig Investoren und potentiellen Kunden einen umfangreichen Einblick in neue Technologien bietet. Mit dem neuen Gründerbereich „Young Tech Enterprises“ wollen wir unsere Vision eines Marktplatzes innovativer Ideen vollenden.

Frau Freutsmiedl, sie haben den Gründerbereich mitkonzipiert und in den letzten Wochen aktiv koordiniert. Was erwartet die Startups im Bereich „Young Tech Enterprises“?

Freutsmiedl: Attraktiv ist für die Startups in diesem Jahr vor allem das neue Rahmenprogramm. Wir wollen den Gründern eine Bühne bieten und meinen das auch wörtlich. Im Rahmen von organisierten Pitchings können Startups um die Gunst der Investoren wetteifern. Auch unser Forum bietet viele Beiträge von Gründern für Gründer. Der Fokus liegt hier vor allem auf dem unternehmerischen Aspekt: Es geht uns um den Erfahrungsaustausch. Begleitet werden diese Forenbeiträge von Keynote-Speakern aus Politik und Wirtschaft, zum Teil sogar international, die über Themen wie Finanzierungsmöglichkeiten oder die erfolgreiche Implementierung neuer Geschäftsmodelle informieren.

Wedell-Castellano: Außerdem können die Startups auf der HANNOVER MESSE die Entwicklung ihrer eigenen Branche beeinflussen. „Young Tech Enterprises“ ist eine Leuchtturmfläche: Startups verschaffen sich Präsenz und eine Stimme in Politik und Wirtschaft. Das Partnerland USA, das den Besuch des US-Präsidenten Obama erwartet, ist übrigens direkt neben dem Startup-Bereich vertreten.

Nun wurde viel erzählt, was Sie den Gründern bieten können. Worauf müssen sich die Startups einstellen, haben Sie Tipps für einen erfolgreichen Messeauftritt?

Freutsmiedl: Ein Messeauftritt muss gut vorbereitet sein. Dabei sollte man als Aussteller ein Ziel vor Augen haben. Es gilt, die eigenen Messeziele und Zielgruppen im Vorfeld zu definieren. Für eine erfolgreiche Messeteilnahme empfehlen wir Startups, sich bereits vor der Messe über die anderen Aussteller zu informieren und Standbesuche zu planen beziehungsweise Termine zu vereinbaren. Auch eigene Geschäftspartner und bestehende Kontakte sollte man über die Messeteilnahme informieren. Um das eigene Unternehmen im Messegespräch optimal zu präsentieren, sollte man sich bereits vorab gut auf mögliche Fragen von Interessenten und auch auf Fragen an potentielle Kunden vorbereiten. Allerdings gibt es auch hier keine Patentlösung. Schlussendlich muss die Idee den Kunden oder Investor überzeugen. Mit dem Ziel „Leute zu treffen“ ist es jedoch nicht getan. Dann kann man sich auch in eine Kneipe setzen.

Welche Trends werden uns 2016 begegnen?

Wedell-Castellano: Die Digitalisierung der Produktion und Energiesysteme steht im Mittelpunkt der HANNOVER MESSE 2016. Industrie 4.0 ist keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität. Produkte und Technologien für die Digitalisierung von Fabriken sind vorhanden. Heute geht es eher darum, dass Unternehmen diese Technologien nutzen und die Lösungen umsetzen. So werden auf der HANNOVER MESSE 2016 mehr als 100 konkrete Beispiele von Industrie 4.0 zu sehen sein. Unter dem Leitthema „Integrated Industry – Discover Solutions!” bezeichnet die HANNOVER MESSE 2016 fünf Schlüsseltrends in der Industrie: Industrie 4.0, integrierte Energiesysteme, generatives Fertigungsverfahren, intelligente Werkstoffe und Komponente sowie vorausschauende Wartung. An der Schnittstelle zwischen Informatik und Maschinenbau entsteht so ein neuer Markt, der große Chancen für neue Ideen und Unternehmen birgt. Bei unseren Startups geht es hier beispielsweise um die Visualisierung und Verarbeitung großer Datenmengen oder die intuitive Programmierung komplexer Industrieroboter-Aufgaben.

Freutsmiedl: Unsere Startups präsentieren zahlreiche Lösungen für technologische und gesellschaftliche Fragen der Zukunft: Das reicht von der autarken Energieversorgung für das „Internet of Things“ und innovativen Batteriespeicherlösungen über Gestensteuerung und Trinkwasseraufbereitung bis hin zu neuen Technologien für die Lebensmittelproduktion im 21. Jahrhundert.

Neben neuen Technologietrends gibt es auch viel Bewegung im Bereich der Finanzierung. So boomen hierzulande beispielsweise Crowdinvesting-Portale. Mit welchen Vorteilen kann eine Messe gegenüber solchen Internetforen aufwarten?

Freutsmiedl: Das persönliche Auftreten ist entscheidend. Es gilt, die Idee leidenschaftlich zu präsentieren. So etwas erlebt man nur auf einer Messe. Ebenso ist die Nähe zu Entscheidern und Stakeholdern wichtig. Dass zahlreiche Startups sich vor allem online präsentieren, steht außer Frage – jedoch ist der persönliche Kontakt immer noch entscheidend, gerade wenn es um Investitionen geht. Netzwerke leben vom direkten Kontakt und Austausch. Für Kapitalgeber ist das persönliche Kennenlernen des Gründungsteams meist genauso wichtig wie ein guter Businessplan. Denn nur so kann man feststellen, mit wie viel Herzblut und Überzeugung die Startups sich den Herausforderungen einer Gründung stellen.

Frau Wedell-Castellano, ein Ausblick: Was erhoffen Sie sich von der diesjährigen HANNOVER MESSE? 

Wedell-Castellano: Als Veranstalter der wichtigsten Industriemesse der Welt liegt uns die Stärkung des Innovations-Standorts Deutschland am Herzen. Mit „Young Tech Enterprises“ bieten wir Startups eine ideale Plattform, um ihr Netzwerk zu erweitern und ihr Geschäft auszubauen. Wir sind gespannt auf die vielen Gründer und Investoren und die einzigartige Symbiose von Knowhow und Zukunftstrends, die besonders unser neuer Bereich „Young Tech Enterprises“ bieten wird.

Frau Wedell-Castellano, Frau Freutsmiedl, ich bedanke mich für das Gespräch.

Das Interview führte: Timo Sohr

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