Mit KI Texte Schreiben – Aber bitte nicht ohne Dich

Wie Mensch und Maschine gemeinsam zu besseren Texten kommen

„Ich frag das mal schnell ChatGPT.“ – So oder so ähnlich starten heute viele, wenn sie mit KI Texte schreiben wollen. Und ja: Künstliche Intelligenz kann dir helfen, schneller zu formulieren, Ideen zu entwickeln oder komplexe Inhalte verständlich zu machen. Was sie nicht kann, ist das Denken für dich übernehmen.

Denn ein guter Text entsteht nicht allein durch einen guten Prompt – sondern durch Zusammenarbeit zwischen KI und Mensch. Wer glaubt, man könne das Schreiben einfach an eine Maschine delegieren, bekommt am Ende einen sprachlich sauberen, aber inhaltlich beliebigen Text. Wer hingegen mitdenkt, mitsteuert und mitredigiert, kann mit KI Texte schreiben, die wirklich wirken.

Was macht einen guten Text aus – auch wenn du ihn mit KI schreibst?

Ob du von Hand oder mit KI Texte schreibst: Die Grundlagen für gute Inhalte bleiben gleich. Ein starker Text überzeugt durch:

  • Klarheit: Sag, was du sagen willst – ohne Umwege. Statt „Im Rahmen der heutigen Entwicklungen ist es von großer Bedeutung, dass …“ lieber: „Wir brauchen neue Lösungen. Jetzt.“
  • Relevanz: Schreib das, was zählt! Was für Ärzt:innen wichtig ist, interessiert Patient:innen vielleicht nicht – und umgekehrt.
  • Struktur: Leser:innen brauchen Orientierung. Beginne mit der Kernbotschaft, dann folgt der Kontext, dann Details. Klare Absätze helfen beim Verstehen – und beim Dranbleiben.
Mit KI Texte Schreiben - in diesem Beispiel mit ChatGPT
  • Tonalität: Fachpublikum oder Öffentlichkeit? Instagram oder Vorstandsetage? Entscheide, welchen Ton du triffst – und bleib dabei.
  • Präzision: Jeder Satz muss sitzen. Jedes Wort muss wirken. Weg mit Floskeln, Füllwörtern, Worthülsen.
    Statt: „Dieser Beitrag soll aufzeigen, wie man mithilfe von KI …“ lieber: „So schreibst du mit KI bessere Texte.“
  • Mehrwert: Warum sollte jemand das lesen? Gute Texte liefern Antworten, Aha-Momente oder neue Perspektiven.
  • Leserführung: Gute Texte führen. Nutze Überschriften, Absätze und Signale wie „Deshalb“, „Zum Beispiel“ oder „Fazit“, um Leser:innen durch den Text zu lotsen.
  • Kohärenz: Alles muss zusammenpassen. Ein Gedanke folgt logisch auf den nächsten. Keine Sprünge, keine Widersprüche – sondern ein roter Faden.
  • Aktiv statt Passiv: Aktiv klingt klarer, direkter, lebendiger. Statt: „Der Bericht wurde von der Abteilung erstellt.“ lieber: „Die Abteilung hat den Bericht erstellt.“
  • Klare Haltung statt Konjunktiv: Der Konjunktiv wirkt distanziert und unsicher. Statt: „Man könnte annehmen, dass …“ lieber: „Es ist offensichtlich, dass …“
  • Anschaulichkeit: Abstrakt bleibt selten hängen. Besser: bildhafte Sprache, konkrete Beispiele, starke Vergleiche. So wird aus Info Wirkung.

Mit KI Texte schreiben – so gibst du der Maschine das richtige Briefing

Diese Informationen solltest du deiner KI mitgeben:

  • Zielgruppe: Für wen ist der Text gedacht? Patient:innen, Fachpublikum, interne Teams, Entscheider:innen? Je konkreter, desto besser.
  • Ziel: Was soll der Text bewirken? Informieren, aktivieren, Vertrauen schaffen, ein Produkt erklären?
  • Tonalität: Locker oder sachlich? Emotional oder nüchtern? Fachlich oder allgemeinverständlich?
  • Textsorte und Länge: Social-Post, Blogartikel, Website-Teaser, Infotext? Gib ein grobes Zeichenlimit an, wenn es wichtig ist.
  • Kontext oder Hintergrundinfos: Gibt es Begriffe, die erklärt werden müssen? Institutionelle Besonderheiten? Themen, die du vermeiden willst?

Beispiel für einen starken Prompt:

„Du bist Texterin in einer Agentur. Erstelle einen kurzen, verständlichen Informationstext über Telemedizin für die Website einer Klinik. Zielgruppe: ältere Patient:innen mit chronischen Erkrankungen. Ziel: Vertrauen schaffen. Ton: ruhig, klar, unterstützend. Länge: max. 800 Zeichen.“

Mit diesem Prompt weiß die KI, was sie tun soll. Du bekommst kein Werbegeschwurbel, sondern einen klaren ersten Textvorschlag. Aber auch der ist selten perfekt. Und hier kommt das sogenannte Prompting-Pingpong ins Spiel.

Prompting-Pingpong: So entstehen starke Texte mit KI

Wer mit KI Texte schreibt, sollte in Dialog gehen. Ein starker Text entsteht selten beim ersten Versuch – Feedback ist entscheidend.

Typischer Ablauf:

  1. Dein erster Prompt
    „Schreib mir einen einleitenden Absatz zum Thema Datenschutz in digitalen Gesundheitsanwendungen. Zielgruppe: Patient:innen.“
  2. KI-Antwort
    „In einer zunehmend digitalen Welt gewinnt der Schutz persönlicher Daten an Bedeutung …“
  3. Deine Rückmeldung
    „Bitte kürzer, konkreter.“
  4. KI überarbeitet
    „Digitale Gesundheitsangebote sind praktisch – aber wie sicher sind meine Daten?“
Prompting mit ChatGPT um KI Texte zu schreiben.

Dann nimmst du den Feinschliff selbst vor – so schreibst du mit KI Texte, die zu dir und deiner Botschaft passen.

Fazit: Mit KI Texte schreiben – heißt gemeinsam besser schreiben

KI schreibt nicht für dich – sondern mit dir. Sie hilft dir zu denken, zu strukturieren und neue Varianten zu entwickeln. Aber: Was zählt, entscheidest immer noch du.

Bereit, mit KI Texte zu schreiben, die wirklich wirken?
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Insider-Tipps für Profis, die mit KI Texte schreiben

Wenn du das Maximum aus deinem KI-Text herausholen willst, lohnt sich ein Blick auf ein paar Profi-Tricks:

1. Verlange Quellen – besonders bei Fakten

Frage die KI bei jeder konkreten Behauptung nach:

„Woher stammt diese Information?“ oder
„Bitte nenne die Quelle zu dieser Aussage.“
So filterst du falsche Behauptungen und kannst Fakten absichern.

2. Lass die KI sich selbst kritisch prüfen

Stell der KI folgende Aufgabe:

„Du bist eine äußerst kritische Patientin/Ärztin/…. Lies diesen Text – verstehst du ihn? Was überzeugt dich? Was fehlt dir?“
Die Antworten helfen dir, blinde Flecken zu erkennen – und dein Ergebnis zu verbessern.

3. Nutze Perspektivwechsel

Wechsle zwischendurch die Rolle der KI:

„Jetzt bist du ein Chefarzt, der das Thema schnell erfassen will.“
„Jetzt bist du eine verunsicherte Patientin, die keine Fachbegriffe versteht.“
So testest du, ob dein Text wirklich zielsicher ist.

4. Lass dir Varianten geben

Fordere gezielt Alternativen an:

„Gib mir drei Varianten der Einleitung – eine sachlich, eine emotional, eine mit Frage.“
Du bekommst stilistische Bandbreite, ohne selbst alles neu schreiben zu müssen.

5. Struktur statt Fließtext verlangen

Wenn du dir selbst Klarheit verschaffen willst:

„Erstelle mir eine Gliederung zu folgendem Thema …“
So kannst du Textideen strukturieren, bevor du mit dem Schreiben beginnst.

6. KI beim Formulieren einsetzen

Du hängst an einer komplizierten Passage? Gib nur diesen Abschnitt ein und bitte um Varianten:

„Mach das verständlicher / emotionaler / aktiver.“
So sparst du Zeit bei Formulierungsfragen, ohne den ganzen Text neu anzufangen.

7. Frag die KI, wo sie selbst nach KI klingt

Viele generierte Texte klingen „glatt“ – aber auch austauschbar. Frag die KI selbst:

„Welche Textstellen in diesem Entwurf könnten darauf hindeuten, dass er von einer KI stammt?“
„Wo klingt der Text generisch, floskelhaft oder unnatürlich?“
Die Antworten sind oft überraschend ehrlich – und liefern wertvolle Ansatzpunkte für Feinschliff mit echtem Charakter.

8. Spezialisierte GPTs gezielt einsetzen

In der GPT-Bibliothek findest du viele vorkonfigurierte GPTs, die auf spezifische Textaufgaben zugeschnitten sind – etwa Lektorat, journalistisches Schreiben oder UX-Texte. Diese Versionen arbeiten auf Basis optimierter Prompts und liefern oft schneller genau das, was du brauchst.
Tipp: Gib dem GPT trotzdem dein individuelles Briefing – so verbindest du Standard mit Feinschliff.

Carina Freutsmiedl

Senior-Beraterin, Teamleitung

hat den Durchblick, egal, ob es um technische Zusammenhänge, organisatorische Strukturen oder die öffentliche Wirkung von Dienstleistungen geht. Bereits während ihrer Studienzeit vermittelte sie auf Messeauftritten für die Fraunhofer-Gesellschaft gesellschaftsorientierte Forschung und neueste Technologietrends. Mit ihrem Kommunikationstalent und Sinn für Themen und Geschichten, die Menschen interessieren, hat sie das .FACTUM-Team nicht nur fachlich sofort gewonnen. Seit 2014 entwickelt sie hier inhaltsstarke PR-Konzepte, koordiniert Messen und Veranstaltungen und formuliert einprägsame Texte.

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