Unser Agenturgründer Jörg Röthlingshöfer ist Experte für PR für Start-ups. Wir haben ihn im factum-Büro in München gefragt, wie Gründer von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit profitieren können, was man beachten muss und wieso gerade er der richtige Ansprechpartner ist.

Wieso sollte sich ein Start-up mit dem Thema PR beschäftigen?

Jörg Röthlingshöfer: Start-ups haben zumeist tolle Innovationen zu bieten, die unterschiedliche Gruppen spannend finden. Deshalb lohnt es sich oft, Pressearbeit durchzuführen. Zudem haben junge Unternehmen häufig kein großes Marketingbudget. Mit Pressearbeit erreicht man sehr günstig die Öffentlichkeit. Vorausgesetzt man hat ein spannendes Thema und weiß, wen man erreichen möchte.

Wann sollte sich ein Start-up mit dem Thema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen?

Im Prinzip beschäftigt sich ein Start-up schon beim Schreiben des Businessplans mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bzw. mit dem großen Thema „Kommunikation“. Denn bei der Zielgruppenanalyse muss man sich ja auch die Frage stellen, wie erreiche ich sie überhaupt? Deshalb ist es sehr wichtig, sich schon ganz zu Beginn eine Strategie zu überlegen, auf welche Art und Weise ich kommunizieren möchte. Denn tut man das nicht, kommuniziert man ja trotzdem – irgendwie. Und die Fehler, die in dieser Zeit gemacht werden, lassen sich immer nur schwer ausbügeln.

Kann ein Start-up seine PR nicht auch einfach selbst machen?

Doch, kann es und muss es auch oft. Doch ein paar Grundlagen müssen einfach vorhanden sein. Denn auch hier gilt: Der erste Eindruck ist oft der wichtigste.

Gibt es einen Standardplan für erfolgreiche Gründer-PR?

Wir bieten bei uns für Start-ups erst einmal einen kleinen Workshop an. Dort soll erarbeitet werden, wie der richtige Plan aussieht. Dadurch, dass Kommunikation und PR so vielseitig sind, gibt es leider keinen Standardplan. Denn nicht alles, was einem im Brainstorming einfällt, also meistens die Presseaussendung und Facebook, ist auch immer das Sinnvollste. Deshalb ist es so wichtig, sich vorher professionell geführt Gedanken zu machen. Denn Zeit ist eine sehr knappe Ressource bei Gründern und wenn man diese falsch einsetzt, beispielsweise Maßnahmen durchführt, die nichts bringen, ist es hinterher immer sehr ärgerlich.

Auf welche Schwierigkeiten stoßen Start-ups bei ihrer Pressearbeit?

Meistens wissen Start-ups nicht, wen, wie und wann sie jemanden erreichen möchten. Auch fehlt oft der „umfassende“ Blick für die verschiedenen Kommunikationsmaßnahmen. Ein großes Problem ist auch das Pflegen der Kontakte und das Durchführen der sich vorgenommenen Aktionen.

Wie lässt sich der Erfolg von PR-Maßnahmen für Start-ups messen?

Wenn danach mehr in der Kasse ist! Das hört sich jetzt ziemlich banal an, aber gerade bei Start-ups hat die Steigerung des Umsatzes meist die höchste Priorität. Imagethemen kommen oft an zweiter Stelle.

Wie wichtig ist das Thema „Netzwerken“ für Start-ups?

Das hängt immer von der Phase ab, in der sich das Start-up befindet. Netzwerken ist außerdem ein sehr schwammiger Begriff. Bedeutet „netzwerken“ Kontakte bei Investoren, Kunden, Journalisten, oder Start-ups zu knüpfen? Bei allen Gruppen gleichzeitig? Klar ist, man muss Leute kennenlernen. Aber auch hier ist entscheidend, sich vorher zu überlegen: wen brauche ich jetzt gerade am dringlichsten? Ich kenne Gründer, die gehen von einer Start-up-Veranstaltung zur nächsten und haben überall ein tolles Netzwerk, aber Geld verdient man damit leider nicht.

Seit wann beschäftigst du dich persönlich mit dem Thema Gründung?

Im Prinzip seit dem Tag, an dem ich factum gegründet habe und das war vor zwölf Jahren. Und dann natürlich wieder ganz intensiv, als meine Schwester mit mir 2011 MyOma gegründet hat. Aber in den letzten Jahren habe ich natürlich auch sehr viele andere Start-ups kennengelernt, habe viele Gespräche geführt, war auf zahlreichen Netzwerk-Veranstaltungen, habe Investorenrunden erlebt, Businesspläne mitgeschrieben, Pitch-Decks designt, usw.  Ich glaube, ich habe schon fast jede Erfahrung gemacht – Insolvenz fehlt noch.

Welchen Kunden konntest du dein Know-how im Bereich PR für Gründer bereits anbieten?

Natürlich MyOma, aber durch die Betreuung von Fraunhofer Venture sind in den letzten Jahren zahlreiche Start-ups von uns unterstützt worden. Seit letztem Jahr arbeiten wir außerdem mit der Deutschen Messe beim Aufbau eines Start-up-Bereichs im Rahmen der HANNOVER MESSE zusammen.  Dadurch stehen wir ebenfalls in engem Kontakt mit vielen Ausgründungen.

Welche Rolle spielt dabei der Workshop, den factum für Start-ups anbietet?

Wie ich ja schon vorher angedeutet habe: Der Workshop ist das wichtigste Element. Daraus entstehen dann alle Handlungsempfehlungen. Für Start-ups haben wir dazu einen speziellen Workshop entwickelt. Die Kosten liegen um die 1000 Euro. Im ersten Schritt arbeiten wir uns in das Start-up-Thema ein und überlegen uns Fragestellungen und Ziele für den Workshop. Dann setzen wir uns mit den Gründern ungefähr drei Stunden zusammen und fassen im Anschluss die Ergebnisse zusammen und geben Handlungsempfehlungen.

An welche Kunden und  Projekte erinnerst du dich besonders gerne?

Natürlich ist alles, was mit MyOma zu tun hat, besonders schön. Hier war ich einfach von Anfang an dabei und habe alles miterlebt: von der Idee, über das Suchen der Omas, die Produktentwicklung, das Online-Gehen des Shops und natürlich auch die Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Geschichte mit Prolupin ist sehr interessant. Wir haben das Unternehmen punktuell über Jahre hinweg immer wieder betreut, in den letzten Monaten intensiver. Die Verleihung des Zukunftspreises des Bundespräsidenten ist da natürlich ein besonderes Highlight.

Auf welche Schwierigkeiten bist du bei der PR für Start-ups gestoßen?

Die größte Schwierigkeit ist die fehlende Zeit der Gründer. Häufig sind so viele Themen auf dem Tisch, dass die Kommunikation in der Wichtigkeit immer weiter nach hinten rückt. Deshalb ist es so wichtig, sich zu Beginn realistische Ziele zu setzen, die man auch mit den Ressourcen, die man hat, umsetzen kann. Dabei wollen wir helfen. Denn dann hat man mit Sicherheit Erfolg!

Hier geht es zu unserem Bereich „PR für Start-ups“ mit Kundenübersicht.

Was macht PR für Start-ups so interessant für dich?

Für mich ist die Energie der Gründer immer besonders eindrucksvoll. Es ist unglaublich inspirierend, mit solchen Menschen zusammenzuarbeiten und etwas gemeinsam aufzubauen. Und natürlich sind die Themen immer einzigartig und spannend.

Jörg Röthlingshöfer

Senior-Berater, Geschäftsführer

leitet die Agentur .FACTUM seit Beginn im Jahr 2002 als Geschäftsführer – mit Struktur, Begeisterung für Kommunikationsarbeit und der Prise Experiment, die eine gute Geschichte braucht. Mit sicherem Gespür für Anspruch und Wirkung von Kommunikation entwickelt er vorausschauende Strategien, berät seine Kunden beim Aufbau einer klaren Kommunikationslinie und kreiert inhaltsstarke Kampagnen. Durch seine Erfahrung im Aufbau und der Strukturierung von Unternehmen, und in der langjährigen Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, Stiftungen und Unternehmen hat er sich ein breites Netzwerk geschaffen.

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